Irgendwann im Februar 1997 flatterte den Bovenauer Bürgern ein Faltblatt aus dem Briefkasten entgegen: aus dem ehemaligen Weidegelände des Bauern Ströh sollte Bauland werden. Dieses wurde Ortsansässigen und Familien vorrangig angeboten, später auch ausgeschrieben. Geplant war ein Teil als reines Wohngebiet („Ahornallee“), ein Teil als Mischgewerbe-Gebiet („Am Redder“) auszuweisen. So kamen viele ins Überlegen, ob und warum es schön sei, sich in Bovenau langfristig nieder zulassen. Einige Familien und Einzelpersonen, die bis dahin in Bovenau zur Miete gewohnt hatten, nahmen das Angebot an. Der überwiegende Teil der Interessenten kam aber aus Kiel bzw. dem Kieler Umland, um in Bovenau ein neues Zuhause zu finden. Die ersten Unterschriften unter Kaufverträge wurden am 25.06.1997 für Grundstücke im ersten Bauabschnitt geleistet.
Der Verein BBB2 e. V.
Der „Verein der Bovenauer Bürger im B-Plan-Gebiet 2 e.V. – BBB2 e. V.“ gab sich am 8. September 1997 eine eigene Satzung und wurde in mit der Nr. 833 in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Rendsburg eingetragen. Stefan Kumbier wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt und im Mai 2000 durch Dr. Klaus Thoms abgelöst. Zu Beginn der Vereinsgeschichte war Manfred Gehler Kassenwart des Vereines. Ortrud Fahrenkrug hat den Posten der Kassenwartin im Jahre 2007 übernommen.
Die Entwicklung des Baugebietes
Die Erschließungsarbeiten begannen Mitte Juli 1997 und brachten einige ungünstige Überraschungen mit sich, die die Vermessung des örtlichen Gefälles und in diesem Zusammenhang die Abwasserentsorgung betrafen. Kurz darauf begannen die ersten Grundstückeigentümer mit dem Bau ihres Eigenheimes. Am schnellsten war Familie Thies fertig, die schon im Dezember 1997 in ihr Haus in der Ahornallee 30 einzog.
Bei neuen Vermessungen stellte sich wenig später heraus, dass viele Grundstücke anders zugeschnitten werden mussten, was bei den Eigentümern teilweise einige Überraschung auslöste und zu Veränderungen von Plänen führte. Gleichfalls betraf dies den geplanten Spielplatz, der auf den heutigen Grundstücken Ahornallee 13 und 15 entstehen sollte: hier waren neben dem Spielplatz noch drei weitere Grundstücke zur Einzelbebauung vorgesehen. Nach Gesprächen in verschiedensten Gremien wurde beschlossen, den Spielplatz doch noch zu bauen. Heute erfreut er sich am Wirtschaftsweg nördlich des Baugebietes großer Beliebtheit zu jeder Jahreszeit.
Viele der übrigen Ahornallee-Bewohner zogen im Laufe des Jahres 1998 in die fertiggestellten Häuser. Die Baustraße wurde in diesem Jahr zu einer asphaltierten Straße mit gepflasterten Stichwegen, Parkmöglichkeiten usw., die Ahornbäume wurden angepflanzt. Das Baugebiet „Am Redder“ war zunächst als Mischgewerbe-Gebiet ausgewiesen, wurde durch eine B-Plan-Änderung aber in ein reines Wohngebiet umgewandelt, und die Grundstücke wurden neu zugeschnitten. Die ersten Häuser wurden schnell erstellt, die ersten Bewohner zogen schon 1997 ein (Nr.3a und b, Nr.11), das letzte Haus wurde im Jahr 2000 bezugsfertig (Nr. 9b, Nr.10).
Im Jahre 2000 begann der nächste Bauabschnitt in der Ahornallee: der Knick am bisherigen westlichen Ende der Straße wurde durchbrochen, der Straßenverlauf fortgeführt. An diesem Ende der Ahornallee zogen sich die Bautätigkeiten von 2000 (2001 Einzug Nr.44, Nr.52) bis 2006 hin, da das Grundstück Nr. 54 zunächst für Gewerbe – in diesem Fall eine Seniorenwohnanlage – geplant war. Diese Pläne zerschlugen sich aber, so dass nach einer Änderung des Bebauungsplanes ein Wohnhaus erstellt werden konnte.
Die Fertigstellung der Anlagen in und um das Baugebiet Ahornallee / Am Redder erfolgte mit dem nachgestellten Megalith-Grab im Jahr 2001, das dem Rundweg um das Gelände zu einer Attraktion verhalf.
Feste und Aktionen
Im Sommer 1999 fand das erste Sommerfest des BBB2 e.V. statt: im damaligen Wendehammer (Höhe Ahornallee 13/15) wurden nachmittags unterschiedliche Aktivitäten für die zahlreichen Familien angeboten: ein Schminkstand erfreute sich großen Andranges; die Freiwillige Feuerwehr Bovenau demonstrierte eine Übung und lud zum Mitfahren ein; der Tanzkreis Ehlersdorf zeigt sein Können; und die damalige Ministerin für Frauen, Jugend, Wohnungs- und Städtebau, Angelika Birk, stattete den Feiernden einen Besuch ab. Abends gab es eine Disco, Grillgut und Getränke für die Erwachsenen. Es wurde ein schönes Fest, an dem neben den „Neu-Bovenauern“ auch einige „Alteingesessene“ teilnahmen.
Verantwortlich für Organisation, Vorbereitung und Abrechnung sind seit Beginn der Feste Christine Prieß und Manfred Gehler, die sich auch für die nächsten Feste einiges einfallen ließen: Weitere Feste fanden in den Jahren 2001 – mit einer Zauberervorstellung für die Kinder-, 2003 – nach Erweiterung der Ahornallee auf dem Grundstück 54 und mit großer Kinderolympiade – und 2005 – das erste Mal am Gelände um das Megalith-Grab – statt. Die Freiwillige Feuerwehr war jedes Mal mit dabei, und das Mitfahren auf dem Löschzug war für die Kinder jedes Mal eine Attraktion. Auch im Jahre 2007 fand bei bestem Wetter ein schönes Sommerfest mit vielen Attraktionen statt. Mittlerweile ist das Sommerfest des BBB2 e.V. eine gute Bovenauer Tradition und wird alle 2 Jahre gefeiert. Impressionen von den Sommerfesten gibt es hier.
Hinzu kam die Jahresabschlussübung der Wehren Bovenau und Ehlersdorf, die im Herbst 1999 im „Neubaugebiet“ stattfanden und beim Grillfest in und um den Carport des Hauses Nr.20 einen würdigen und fröhlichen Abschluss fanden. Am Ende der Ahornallee fand 2003 erstmalig das in Bovenau traditionelle Biike-Brennen statt. Auch die Carport-Flohmärkte, an denen einige Bovenauer Straßenzüge jedes Jahr beteiligt sind, erfreuen sich großer Beliebtheit. Ein Geheimtipp ist nach wie vor das Angrillen am Neujahrstag um 16:00 Uhr bei Familie Jankowiak oder angrenzenden Carports. Andere so genannnte „Stichwegfeste“ finden bei Bedarf und bei entsprechend günstigen Wetterlagen statt.
Und weiter…
Inzwischen ist dieses „Neubaugebiet“ also mehr als 20 Jahre alt. Viele Bewohner sind fester Bestandteil des Bovenauer Gemeindelebens und engagieren sich beispielsweise im Sportverein, in der Gemeindevertretung, in der Kirche und/oder in der Theatergruppe Chamäleon. Manchmal schien es wohl etwas schwierig, in die alteingesessenen Kreise aufgenommen zu werden – das norddeutsche Temperament braucht ein wenig Zeit, um sich zu erwärmen. Inzwischen scheinen die „alten“ Bovenauer sich mit den „neuen“ weitgehend angefreundet zu haben, deren Wahlheimat eben dieses kleine Dorf südlich des Kanals ist.
Textauszug aus der Bovenauer Chronik, geschrieben von Ilme Bartels, überarbeitet und laufend ergänzt durch Klaus Thoms